Warum genau jetzt der beste Zeitpunkt ist, aktiv zu werden und mit uns deinen eigenen Haselbaum anzuziehen.
Baumhasel ≠ Haselnussstrauch
Während der bis zu 6 m hohe Haselnussstrauch in Deutschland weit verbreitet ist und man ihn leicht erkennt, gehört die Baumhasel nicht zu den Arten, die hier natürlicherweise vorkommen. Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet des über 20 m hohen Baums erstreckt sich vom Balkan (Bosnien-Herzegowina, Rumänien) über die Türkei und den Nordiran bis nach Afghanistan. Aufgrund seiner Pfahlwurzel kommt er mit langen Trockenperioden gut zurecht und hat auch auf nährstoffarmen Standorten keine Probleme zu gedeihen.
Die Schwierigkeit, Baumarten für den Klimawandel zu finden.
Da die heimischen Baumarten bereits stark durch den Klimawandel in Mitleidenschaft gezogen werden, ist es gar nicht so einfach, die richtige Art zu finden, um im fragilen Bestandsforst effektiv und vor allem nachhaltig zuzuforsten. So leiden neben der ehemals eingebrachten Fichte auch seit jeher heimische Buche und Eiche unter Krankheiten und langen Trockenheitsperioden. Bei der Frage, auf welche Baumarten man noch zurückgreifen kann und sollte, rücken fremdländische Bäume gezwungenermaßen in den Vordergrund. Wieso also nicht Arten wählen, die in Amerika oder Asien auf Standorten mit wenig Niederschlag hohe Wuchsleistungen erzielen?
Mythos Eiche
Seit etwa 12 Millionen Jahren ist die Eiche im heutigen Bundesgebiet heimisch und bildet symbiotische Beziehungen mit bis zu 1000 Arten. Viele dieser Arten sind auf die Eiche angewiesen und könnten an anderen Baumarten nicht überleben. Jedoch könnten eingeführte und invasive ausländische Arten aufgrund der aktuellen klimatischen Veränderungen möglicherweise viel stärkere Konkurrenten sein und die Eiche aus ihrem ursprünglichen Lebensraum verdrängen. Dies hätte zur Folge, dass der Lebensraum und letztendlich die Vielfalt an Insekten, Vögeln und anderen Waldbewohnern abnehmen würde.
Eine Lösung: Die Baumhasel
Die Baumhasel ist eng mit der bekannten Haselnuss verwandt und spielt daher eine wichtige Rolle in unserem Ökosystem und bietet hier heimischen Tieren ein gewohntes Habitat. Außerdem ist er vergleichsweise konkurrenzschwach. Das heißt, er überwächst und verdrängt heimische Arten nicht, sondern lebt in den sich bietenden Nischen und füllt die durch den Klimawandel entstehenden Räume mit Leben. Auf diese Weise bietet er eine nicht-invasive Alternative und erweitert den Lebensraum für Tiere, die normalerweise in Haselnusssträuchern zu finden sind.
JETZT BIST DU DRAN! Pflanze deine eigene Baumhasel
Auch du kannst helfen, die Baumhasel hier bei uns in Deutschland einzubringen und dafür zu sorgen, das Ökosystem Wald trotz des fortschreitenden Klimawandels zu stabilisieren. Pflanze deine eigene Baumhasel im Garten. Ganz egal ob im eigenen, dem deiner Freund:innen, Bekannten oder von Oma und Opa.
So geht's
Aufzucht
- Stecke die Nuss ca. 3-5 cm tief mit der Spitze nach unten in gewöhnliche Blumenerde in einen Topf. Als Dunkelkeimer benötigt die Nuss zunächst kein Licht. Es kann jedoch 4-6 Wochen dauern, bis der Keimling sichtbar wird.
- Gieße die Nuss etwa 1x pro Woche an einem sonnigen bis halbschattigen Standort.
- Halte die Erde gut feucht, aber vermeide Staunässe.
- Verwende einen Untertopf, aus dem du überschüssiges Wasser nach 30 Min. entfernst.
- Gieße die Pflanze im Freien (z.B. auf dem Balkon) nur, wenn es längere Zeit nicht geregnet hat.
- Umtopfen der Pflanze ist je nach Größe notwendig. Faustregel: Die Wurzeln sollten etwa die gleiche Größe wie der oberirdische Teil haben
Pflanzung
Im Herbst sollte der Spross etwa 30 cm groß sein. Jetzt kannst du ihn an deinem gewünschten Standort verpflanzen. Diesen Ort solltest du mit Bedacht wählen, da der Baum bis zu 20 m hoch werden kann und viel Platz benötigt. Das Pflanzbeet sollte mindestens 2×2 m groß sein und natürlichen Boden haben, damit das Pfahlwurzelsystem ausreichend Platz hat und genügend Nährstoffe aufnehmen kann.
Während langer Trockenperioden kannst du die Baumhasel gelegentlich gießen, aber sie sollte ab jetzt auch ohne zusätzliche Bewässerung wachsen.
Das ist alles! Dein Baum wird kontinuierlich wachsen, CO₂ absorbieren, Schatten spenden und für ein angenehmes Klima sorgen.
Das hat dir Spaß gemacht und du willst noch mehr Bäume pflanzen?
So geht es uns auch! Auch nach mehr als 50.000 Bäumen, die mit unserer Hilfe gepflanzt wurden, wollen wir mehr. Vielleicht hilfst du uns ja, und wir sehen uns bei deiner nächsten Challenge.